Der Aufbau eines Pooltisches mit Plastiktaschen

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Da der Unterbau bei Pooltischen mit Plastiktaschen nicht sichtbar ist, sind die Tische anders aufgebaut, als diejenigen mit Ledertaschen.
Wenn der Tisch montiert ist, sind nur die Beine (entweder 4 einzelne Beine, meistens jedoch 2 Korpusse), die Banden und die Blenden sichtbar. Der Unterbau, also der Teil zwischen den Beinen und dem Schiefer, ist hinter den Blenden versteckt.

Die meisten Tische haben einen Unterbau aus Holz, entweder massive Elemente oder Mehrschichtplatten. Einige wenige Modelle haben einen Unterbau aus Stahl. So zum Beispiel Tische des spanischen Herstellers SAM (K-Steel) oder Tische, die wir selber herstellen.

Wenn der Unterbau aus Stahl ist, wird damit ein einfaches Nivelliersystem verbunden. Der Schiefer wird in diesem Fall nicht auf den

Unterbau hinunter geschraubt, sondern liegt auf einer 16-20 mm dicken Holzplatte, welche wiederum auf 8 - 15 Nivellierschrauben liegt. Die Schrauben ermöglichen nicht nur ein präzises nivellieren der Spielfläche, sie bieten vor allem auch die Möglichkeit den Tisch nach der Montage genau nachzurichten. Beim herkömmlichen Unterbau kann der Tisch nach der Montage nur noch unter den Füssen gerichtet werden, also nur noch an 4 Punkten. Meistens hängen die Tische jedoch in der Mitte durch, was nachträglich nicht mehr korrigiert werden kann, ohne die Plattenschrauben zu entfernen, wozu man das Tuch lösen muss...


Fahren Sie mit der Maus über das Bild um eine Grafik des Tischquerschnittes zu sehen.

Auf dem Bild ein Brunswick Unterbau (Brunswick Billiards). So sieht der Tisch von oben aus, ohne Schiefer. A ist der Unterbau, in diesem Fall aus verschiedenen Massivholzelementen zusammengeschraubt. Obwohl dieser Rahmen ziemlich robust aussieht wird er nach einigen Wochen dennoch in der Mitte durchhängen. Diesen Effekt kann man nur mit Stahlrohren und Nivelliersystem verhindern. B sind die Korpusbeine mit Drehfüssen zum ausrichten des Tisches. C ist der so genannte "stretcher", der verhindern soll, dass der Tisch in die Längsrichtung wegkippen kann weil die Beine nur gerade mit einer Schraube am Unterbau befestigt werden. Diese Verstrebung hilft in der Tat, ist aber unnötig, wenn die Beine etwas breiter gebaut werden und dann mit mehreren Schrauben am Unterbau fixiert werden.

Die untere Grafik zeigt einen Bandenquerschnitt bei einen Tisch mit Plastiktaschen und normalem Unterbau aus Holz.

Im Vergleich zum Pooltisch mit Ledertaschen sind die Banden breiter (ca. 13-15 cm anstatt 8-9cm) und die Seitenblende ist viel höher (ca. 18-21 cm anstatt 9-10 cm).

Bei manchen Tischen ist die Seitenblende zu wenig hoch um den Unterbau komplett zu verdecken (Brunswick Centurion) und manchmal schauen auch die Taschen unter der Blende hervor (Olympic II). Beides ist nicht besonders hübsch und sollte vermieden werden. 

Die Banden können auf der Oberfläche gerade sein oder leicht abgerundet. Letzteres hat sich als Standart durchgesetzt muss aber nicht unbedingt als besser empfunden werden (wenngleich aufwendiger in der Herstellung). Sowohl Carambole- als auch Snookertische haben gerade Banden.

Die Banden können aus massivem Holz sein aber auch kunstharzbeschichtet. Kratzfester Kunstharz ist vor allem für Billardcenter oder andere öffentliche Anlagen empfehlenswert. Tischecken aus Metall haben Vor- und Nachteile. Im wesentlichen erleichtern sie die Herstellung. Diese Elemente, die im Handel erhältlich sind, sind leider nicht immer gleich schön und gut verarbeitet, vergleiche lohnen sich. Metallteile bei den Mitteltaschen sind unnötig und in jedem Fall qualitativ schlechter. Sie werden nur eingesetzt um die Herstellungs-, Verpackungs- und Transportkosten zu reduzieren. Wenn die langen Banden aus einem Teil hergestellt sind, sind Geradheit und gleiche Bandenhöhe viel besser sichergestellt. Der einzige Vorteil der Metallmittelteile liegt bei manchen Typen darin, dass die Taschen festgeschraubt werden können, was m.E. nicht besonders ins Gewicht fällt.